Madonna
Einer der größten Popstars aller Zeiten und absolut prägend für jeden, der nach 1972 geboren ist. Das "Material Girl" hat sich vermutlich öfter neu erfunden als jeder andere Popstar, und immer gerade noch rechtzeitig. Praktisch alle ihre Platten aus den 80ern waren Glanzleistungen, ihre Filme - bis auf Susan, verzweifelt gesucht – wie auch die Ehe mit Sean Penn eher nicht.
Siehe auch Prince, Michael Jackson

Magnum
Nicht das Eis, das gab's damals noch nicht! Sondern die amerikanische Krimiserie über einen Vietnam-Veteranen (was uns die Synchronisation der ARD aber verschwieg), der als Sicherheitschef für einen unsichtbaren hawaiianischen Multimillionär arbeitete und daher nicht nur in seiner Freizeit mit der Unterstützung des undurchschaubaren Butlers Higgins Kriminalfälle löste.
Siehe auch A-Team, Das, Colt für alle Fälle, Ein

Mandara

Ein Sechsteiler mit jugendlicher Heldin, den das ZDF offenbar nicht für gut genug hielt, um ihn an Weihnachten zu senden. Schön dumm, denn diese Miniserie war deutlich spannender und anspruchsvoller, als man es gewohnt war. Die junge, naive Heldin Eltje wird im 19. Jahrhundert dank der Tricks eines Dämons (Horst Frank) zur todbringenden Priesterin der Göttin Mandara; erst als ihrer Nachkommin 1986 dasselbe Schicksal droht, wendet sich das Blatt.
Siehe auch ZDF-Weihnachtsserien

Marcos, Imelda

Die Schuh-Tussi von den Philippinen.

Masters of the Universe
Eine Reihe von Actionfiguren um den hyperrealen Helden He-Man, der immerzu gegen den abgrundtief bösen Skeletor kämpfen musste. Weil die meisten die dazu gehörige Cartoonserie aber nicht kannten, waren diese Rollen nicht so ganz klar definiert, und der viel cooler aussehende Skeletor war oft der Held. Im späteren Realfilm gab Dolph Lundgren den He-Man, und Courtney Cox war auch dabei.

Mauer, Die
Gefallen 1989. Klar, es war schon nett, dass die Leute im Ostblock endlich wieder in Freiheit leben konnten - mit Bananen und richtigen Autos. Aber gegen wen sollte James Bond jetzt noch angehen? Im Prinzip endeten die 80er an jenem Tag im November - die Welt, wie wir sie kannten, existierte nicht mehr. Und vielleicht war es auch besser so.
Siehe auch Gorbatschow, Michail, Tschernobyl

McDonald's

Wir dürften die erste Generation sein, die ein Leben ganz ohne Fast-Food-Ketten nicht mehr kennen gelernt hat. McDonald's ist aber darüber hinaus eine Erwähnung wert, weil das Unternehmen Ende der 80er völlig ohne fremde Hilfe jeden Tag eine Fläche tropischen Regenwaldes mindestens von der Größe Bayerns vernichtete. Oder zumindest ließen uns die Reportagen in Bravo und übereifrige Religionslehrer das glauben.

Mel & Kim
Duo aus zwei Schwestern, das 1986/87 zwei Megahits hatte: "Showing Out" und "Respectable". Das Ganze wurde produziert von Stock Aitken Waterman, klang aber nicht so. Die Zeit reichte leider nur noch für ein Album und eine weitere Single, bevor Mel an Krebs starb. Erst 1990 kehrte ihre Schwester Kim Appleby mit "Don't Worry" in die Charts zurück.

Miami Vice
Amerikanische Polizeiserie um die Undercover-Cops Crockett (Don Johnson) und Tubbs (Philip Michael Thomas), die ausnahmsweise mal nicht in New York oder Los Angeles Dienst taten, sondern in der überaus szenischen Drogenmetropole Miami. Wie sich die beiden Cops von ihrem Gehalt die Designer-Klamotten, Sportwagen, Speedboats und zahmen Alligatoren (??!?) leisten konnten, blieb ein Geheimnis, aber stilistisch setzte Miami Vice Maßstäbe: Don Johnsons Dreitagebart, Pastellfarben und Schuhe ohne Socken waren plötzlich irre trendy, und der Soundtrack von Jan Hammer lieferte zwei seltene instrumentale Tophits: das maschinengewehrhafte "Miami Vice Theme" und das getragene "Crockett's Theme". Als Miami Vice in Deutschland von der ARD abgesetzt und durch Flamingo Road ersetzt wurde, war das ein schwarzer Tag.

Minogue, Kylie
Australischer Teenie-Star aus dem Stall Stock Aitken Waterman, niedlich und doch frech - ein Star wie aus der Clearasil-Werbung. Fast jedenfalls - Kylie war in der australischen Seifenoper Neighbours in Australien und England zum Star geworden. In Deutschland ging der Weg umgekehrt: Nach ein paar Top-Hits erbarmte sich das noch junge SAT.1 und zeigte die Serie unter dem aus heutiger Sicht unfassbar schlicht übersetzten Titel Nachbarn im Nachmittagsprogramm. Ein deutscher Schlager diente als Titelmusik und die Synchronisation war erbärmlich, aber dennoch war Neighbours deutlich besser als alle späteren deutschen Seifenopern. Kylies Produzenten wussten, was sie taten, weshalb sie mit ihrem Neighbours-Ehemann Jason Donovan im Duett "Especially for You" sang und einen weiteren Megahit landete, bevor sich ihre Karriere als Teenie-Star dem Ende zuneigte und die Menge an Kleidung, die sie trug, immer weniger mit den Platzierungen ihrer Singles in den Charts korrelierte.

Modern Talking
Diese "Band" bestand aus Dieter Bohlen, Thomas Anders und Thomas Anders' Halskette "Nora". Sie hatten unfassbare fünf aufeinander folgende Nummer-Eins-Hits, die irgendwie alle gleich klangen und deren Texte nicht immer im ausgereiftesten Englisch geschrieben waren. Mastermind Bohlen, der auch für das hölländisch-westfälische Hitwunder C. C. Catch und später die neue Sportschau-Titelmelodie verantwortlich war, war ein Fan des 70er-Glam-Rock (er nannte seinen Sohn Marc Bohlen, okay?!), was aber in seinen extrem Aerobic-tauglichen Eigenkompositionen unberücksichtigt blieb. Die Plattencover und Videos von Modern Talking waren so kitschig, dass sie fast schon eine Parodie der 80er darstellten; sie waren voll von Glaskugeln, Schachbrettflächen, Prismen, Friedenstauben usw. In Formel Eins versprach Dieter Bohlen, er würde sich irgendwo in ein Wigwam verkriechen, wenn die neue Single "Geronimo's Cadillac" nicht Nummer Eins werden würde, aber leider hat er sich bis heute nicht daran gehalten. Obwohl schlimmer zerstritten als Ronald Reagan und Muammar Qaddafi, wiedervereinigten sich Modern Talking rechtzeitig, um als Millenniumskatastrophe durchzugehen.
Siehe auch Stock Aitken Waterman

Monchichis
Extrem populäre Stofftiere - kleine affenähnliche Gesellen mit plüschigem Fell und Gesichtern und Händen aus Plastik, die auch nicht viel mehr konnten als den Daumen in den Mund zu nehmen.
Siehe auch Wauzis

"Money for Nothing"
Song von den Dire Straits, einer Band, die eigentlich ziemlich an uns vorbeiging. Aber die Tatsache, dass dieser Song ein ganz putziges, frühes computeranimiertes Video hatte und der erste war, der auf MTV Europe gespielt wurde, sichert auch ihnen einen Platz in der Historie der 80er.
Siehe auch Tron, Formel Eins

Moroder, Giorgio
Vom Bergbauernsohn zum Plattenmillionär - der amerikanische Traum. Moroder aus dem Südtiroler Grödnertal war einer der größten Pop-Produzenten der 80er. Neben "normalen" Hits schrieb er auch Filmsongs wie "Flashdance... What a Feeling" für Irene Cara, "The NeverEnding Story" für Limahl oder "Take My Breath Away" für Teri Nunns Band Berlin (aus Top Gun) und veredelte die Olympischen Spiele in Los Angeles 1984 mit "Reach Out" und in Seoul 1988 mit "Hand in Hand". Nicht zu verwechseln mit Klaus Doldinger, der ganz allein mit einem Synthesizer die Szenenmusik zu "Das Boot" und "Die unendliche Geschichte" komponierte und einspielte.
Siehe auch Cruise, Tom

Moskito
Jugendmagazin in der ARD, das sich im Gegensatz zu Formel Eins oder der Spielbude vorgenommen hatte, die ernsten Probleme pubertierender Teenager anzupacken - und das dann überwiegend satirisch tat, was (wie immer in solchen Fällen) zu Ärger mit dem Bayrischen Rundfunk führte. Besonders gern erinnern wird uns an Moa, die junge vorgeblich afrikanische Reporterin, die für die Zuschauer in ihrer Heimat über die Merkwürdigkeiten der Mitteleuropäer berichtet - ein bisschen wie Onkel Matt bei den Fraggles.

Münchener Freiheit
U-Bahn-Haltestelle in München-Schwabing... ach so, die andere Münchener Freiheit. Ein Quintett um den unwahrscheinlicherweise zuvor als Amon Düül 2-Keyboarder tätigen Stefan Zauner, das genau einen erinnerernswerten Hit ("Ohne dich") hatte und danach immer hart an der Grenze zwischen fieser Schlagertruppe und besonders emotionaler Pop-Band lagen. (Ein Auftritt beim Grand Prix d'Eurovision mit vollem Orchester und circa fünftausend Kerzen dürfte auch nicht unbedingt geholfen haben.) So oder so blieb kaum ein Auge trocken, wenn die Band in bunten Anzügen und mit Ich-bin-drei-Dosen-Haarspray-Frisur aus dem Nebel der durchschnittlichen Wetten, dass...?-Sendung auftauchte. Später sind sie im direkten Vergleich gegen Pur abgestunken und in der Versenkung verschwunden.

Muppet Show, Die
Kermit, der Frosch, unser alter Freund aus der Sesamstraße, war der Moderator dieser weitaus erwachseneren Sendung, die wir daher gern sahen, obwohl einiges davon doch an uns vorbei ging - und wir vielleicht ein bisschen Angst vor Animal, dem Drummer der Studioband, hatten und "Schweine im Weltall" manchmal zu spannend war.

Musikladen Eurotops
Eher fader Formel Eins-Mitläufer im dritten Programm des NDR. Die Musikauswahl wirkte willkürlich, die eingestreuten eigenproduzierten Clips sahen immer gleich aus und zeigten oft nur Tänzer und nicht einmal den eigentlichen Künstler, und die Moderatoren waren meist Carlo von Tiedemann und ein Terrier. Aber was hatten wir denn anderes?
Siehe auch Die Spielbude, ZDF-Hitparade
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